Die Erderwärmung trifft insbesondere Alaska hart: Die Eisflächen vor der Küste schrumpfen, Häuser müssen gestützt werden, damit sie nicht absinken, und Straßen sind teilweise überschwemmt. Alaska leidet wie kaum ein anderer Teil der Erde unter den Folgen des Klimawandels. Überschwemmte Straßen, verschlammende Siedlungen, tote Wälder und katastrophale Flächenbrände seien die heute bereits sichtbaren Auswirkungen, klagt US-Senator Ted Steffens in einem Bericht an die Vereinten Nationen. Tatsächlich sind die sommerlichen Durchschnittstemperaturen in dem US-Bundesstaat seit den siebziger Jahren um 2,8 Grad Celsius, die Wintertemperaturen sogar um 5,6 Grad gestiegen. Als Folge ist die Eisfläche vor Alaskas Küste seit 1978 um 14 Prozent geschrumpft. Viele Häuser in Fairbanks - einst von ganzjährig steinhart gefrorenem Erdreich gestützt - müssen inzwischen mit hydraulischen Stützen vor dem Absinken bewahrt werden. Die Einwohner der dicht unterhalb des Polarkreises gelegenen Gemeinde Shishmaref wollen in diesem Monat sogar über eine Umsiedlung des ganzen Dorfes abstimmen, weil immer mehr Gebäude Hochwassern zum Opfer fallen. Auch Tiere und Pflanzen sind vom Klimawandel betroffen. Auf der Kenai-Halbinsel etwa fiel ein 1,6 Millionen Hektar großer Fichtenwald den sich üppig vermehrenden Borkenkäfern zum Opfer. "Es wird zweifellos wärmer", sagt Glenn Juday, Klimaexpertin von der University of Alaska. "Die positiven Folgen werden lange auf sich warten lassen - die negativen dagegen passieren sehr schnell." Quelle: Der Spiegel http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,205707,00.html 2004
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