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Energie und Nachhaltigkeit...
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Es ist der zeitweilige Überfluss an fossiler Energie, die zusammen mit der Technologie seit 1765 zur immer grösseren und schnelleren Beanspuchung der Umwelt geführt hat.

Nun belasten wir die Erde weit über ihre Tragfähigkeit hinaus. Viele nichterneuerbare Ressourcen und die Natur werden immer schneller abgebaut. Unsere Abfälle inklusive Klimagase belasten die Umwelt auf sehr lange Zeit hinaus.

Peak Oil, die maximale Ölförderung, ist bereits Tatsache oder wird bald eintreten. Danach werden Industrie- und Landwirtschaftsproduktion zurückgehen und die Globalisierung zurückgedreht werden.

Viele Industrie- und Konsumprodukte sind auf Öl als Grundstoff angewiesen. Elektrizität kann dafür keinen Ersatz bieten. Unsere ganze moderne Infrastruktur funktioniert nur mit Öl als Treibstoff, von der Herstellung von Metallen und Maschinen bis zur Lancierung der Telekommunikationssatelliten.

Zudem stösst die Elektrizitätserzeugung bereits an Kapazitätsgrenzen und ist auch Elektrizität, wie auch generiert, nicht ohne Umweltauswirkungen.

Allgemein gilt die Formel I = P x A x T, das heisst Impact (Belastung) = Population (Bevölkerung) x Affluence (Wohlstand) x Technology. Auch Solar- und Windtechnologie brauchen nichterneuerbare Ressourcen für Herstellung und Betrieb.

Unter diesen Umständen ist nicht nachvollziehbar, wieso man einen "zukünftigen Energie-Mehrbedarf" abdecken will, obwohl es grad der zu hohe Energie- und Umweltverbrauch ist, der uns in die heutige Umwelttrübsal geführt hat.

Wir müssen einsehen, dass wir nicht weiter wachsen können sondern dringend zurückstecken müssen.

Eine anstrebenswerte neunfache Verringerung der Kohlenstoffgasausstösse kann nicht mit Technologie erreicht werden und mit der Hoffnung, unsere heutige verschwenderische Lebensart beibehalten zu können.

Wir müssen auf viele an und für sich unnötige Luxusgüter der modernen Zeit verzichten, worunter der motorisierte Privatverkehr, Ferntourismus, und viele schädliche Aktivitäten.

Wir müssen restrukturieren und wieder lokal arbeiten und wohnen, verlangsamen und vieles wieder von Hand machen und Treppen steigen und weiteres mehr.

Strassen- und Bahnbau müssen eingestellt werden. Auch die Landwirtschaft wird wieder lokalisiert sein. Transporte von Gütern und Menschen werden auf das absolut notwendige reduziert.

Nur so kann man meines Erachtens sowohl die dringlichen Treibhausgasreduktionen verwirklichen als auch die nichterneuerbaren Ressourcen und das restliche Öl sparsamer verwenden und für unverzichtbare Anwendungen reservieren.

Zum Wachstumsstopp und anschliesssender Kontraktion gehören auch eine strikte Bevölkerungspolitik, in der Schweiz wie anderswo.

Eine solche Wandlung ist eine grosse Herausforderung für die MeinungsführerInnen in Wirtschaft, Politik und der Disziplin der Ökonomie. Zur Zeit gibt es dort keine Zeichen eines Sinneswandels. Im Gegenteil. Wachstum - "anders", "nachhaltig", "immateriell" - ist immer noch die vorherrschende Ideologie, obwohl Wachstum, gemessen in Geldeinheiten des BIP, immer materiell ist.

Leider gibt es nach meinem Wissen keine Methodologie, ein Umdenken zu bewirken.

Obige Zeilen wurden als Kommentar der Webseite http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/080415_ESC_Kolloquium unterbreitet.

Helmut Lubbers ... 15 Juli 2008
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